Früh seine Begabung erkennend, ging Walter Schnackenberg mit 19 Jahren nach München, um dort die Schule von Heinrich Knirr zu besuchen und danach an der Akademie von Franz von Stuck zu studieren. Dort zeichnete sich seine Begabung für Zeichnungen und Karikaturen ab. In der Folgezeit erschienen seine Entwürfe in der Kunstzeitschrift „Jugend“ und im „Simplicissimus“.
Mehrmals reiste er nach Paris, wo er sich für die Werke von Henri de Toulouse-Lautrec interessierte und sich von ihnen inspirieren ließ. Im Jahr 1908/09 lernte er Pablo Picasso in Montparnasse, Paris, kennen.
Auf dem Gebiet der Grafik machte er sich mit Plakatentwürfen einen Namen. So entwarf er beispielsweise um 1920 ein Werbeplakat für die Europäische Güter- und Reisegepäck-Versicherungs-AG sowie für das Deutsche Theater München. Bekannt wurde er aber auch durch Entwürfe von Bühnendekorationen und Kostümen.
In den letzten Jahren seines Schaffens bringt Walter Schnackenberg surreale Elemente in seine Bildwelt. Menschen mit tierähnlichen Fratzen verkörpern die unerfüllten Begierden und Gelüste der Kleinbürger.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Walter Schnackenberg in Degerndorf im Landkreis Rosenheim, Haus Vorderleiten.
Florian Lange