"Der heute 84-jährige Maler Walter Brendel ist einer, der die Entstehung des deutschen Informel nicht nur miterlebt, sondern mitgeprägt hat. In seinen nunmehr 60 Schaffensjahren war er Zeitgenosse von drei Künstlergenerationen, die sich als bestimmend für die europäische Nachkriegszeit bis in die unmittelbare Gegenwart erwiesen. Noch hereinragend in seine künstlerischen Anfänge hat sich Brendel mit den damals nach wie vor täglichen Expressionisten auseinandergesetzt, indem er heftige, von der Lokalfarbe befreite, dramatisch bewegte Landschaften schuf. Wesentlicher jedoch, war der Einschnitt am Ende der 1950er Jahre, als Brendel zu den Initialfiguren einer neuen Malerei in Deutschland zählte. Zu dieser revolutionären Werkgruppe gehören seine Figurationen, seine kompromisslos ungegenständlichen Bilder und die Materialcollagen. Das Menschenbild ist der Ausgangspunkt für seine künstlerische Recherche, sagt Walter Brendel über seine intensiven Bilder der frühen Jahre, die ihn in der Folge zu weitgehenden Abstraktionen führten. Tief verwurzelt in den magischen Monochromien und Farbfeldern der russischen Suprematisten und der konkreten Malerei gelang dem damals fast 50-jährigen Künstler mit Beginn der 1970er Jahre, als allgemein die Malerei totgesagt wurde, als Fluxus und Happening angesagt waren, nochmals ein neuer Beitrag zur deutschen Malerei, mit dem er dann ab den Jahren um die Jahrtausendwende wieder recht behalten sollte: neben der flotten, mitteilsamen, neuen Malerei etwa der Jungen Wilden oder der Leipziger Schule nehmen sich seine Farbtableaux der letzten Jahre durchaus substanzieller und aussagestärker aus.
Ein Maler ist Walter Brendel von Anfang an und bis heute geblieben. Sein künstlerischer Ansatz dreht sich immer um die piktorale Qualität seiner Kompositionen, um die Fragestellungen, die zuinnerst mit dem Modus und dem Gestus des Malens zu tun haben. Er wollte die bahnbrechenden Ansätze einer jungen Avantgarde mit den bewährten Traditionen seines Metiers in Einklang bringen: Malerei im besten Sinne seine seine Werke und doch von widersätzlicher Unangepasstheit (...)"
(Margit Zuckriegl, Faltblatt der Ausstellung W. L. Brendel, Galerie im Alten Rathaus Prien am Chiemsee, 2007).
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Walter L. Brendel1923 Ludwigshafen am Rhein - 2013 Prien am Chiemsee
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Foto: Foto-Archiv Gailer