"Sicherlich war Groeschel kein Avantgardist, auch kein Flugschütze im Leiblschen Verständnis. Beständigkeit ist für ihn charakteristisch. Dabei ist er so eigenständig, nicht verwechselbar, daß man sich scheut, ihn in einen "Ismus" einzuordnen, obgleich das ganze landschaftliche Werk Ausdruck eines impressiven Sehens ist.
Dem Sohn eines herzoglich-sächsischen Hofbaumeisters und einer Konzertsängerin schien mit dem Besuch der Münchner Akademie der Weg geebnet. Da kam der Erste Weltkrieg. Schwerverwundet gerät Groeschel in russische Gefangenschaft. Er flieht, wird von Leuten südrussischer Stämme verborgen, gepflegt und weitergereicht. 1918 erreicht er Deutschland. Zeitlebens hat er an den Folgen gelitten.
Groeschel setzt sein Studium fort und findet in Professor Carl Marr seinen Lehrer. Im Chiemgau, hinter Gollenshausen, im Lienzinger Moos entdeckt er "seine Landschaft". Zeitlebens bedarf er keiner großartigen Ansichten. Es genügt ihm die Natur in ihrer Fülle, ihrem Grün.
Er bleibt aber nicht am Chiemsee, wo er nur in Inselmotiven entdeckt, was ihn anregt. Den Weitsee empfindet er als öde Fläche. Über dessen Ufer besitzt er ein Wiesengrundstück. Eine verweigert Baugenehmigung ist mit ein Grund, in die Hügellandschaft der Moränen über dem Mangfallknie bei Weyarn zu ziehen und einen ehemaligen Zehentstadl auszubauen.
Im KIeinen, vor der Haustür das Große erfassend, entsteht hier, vor dem Seehamer See und dem Hintergrund der Wendelsteingruppe, das Spätwerk: Landschaft, die ohne den Zugriff des Menschen ihm Schöpfung bedeutet. Er malt, was einmal unverlierbar schien und mittlerweile als gefährdetes Paradies bewußt geworden ist."
(Hans Heyn, Oberbayerisches Volksblatt, 25.1.1996).
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Rudolf Groeschel1891 Meiningen - 1985 Fentbach bei Weyarn
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