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Ihr süddeutsches Auktionshaus für den Kauf und Verkauf von Karl (Kachel) Wähmann

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Karl (Kachel) Wähmann1897 Finkenstein, Mark Brandenburg - 1991 Wasserburg am Inn

"Karl Wähmann ist tot. Am Wochenende starb der Maler, der am 8. September 1897 in Finkenstein geboren wurde und nach einem Studium an der Münchner Akademie seit 1924 in Steppach bei Wasserburg gelebt hat. Die Beisetzung hat auf seinem Wunsch in aller Stille im Familienkreis stattgefunden.
Karl Wähmann war der letzte aus einem Freundeskreis, der wie Peter Scher und Theodor Heck vor mehr als einem halben Jahrhundert in und um Wasserburg eine Wahlheimat gefunden hat oder, wie Oskar Maria Graf, zu finden gehofft hatte. Die Mitte seines Lebens ist festgehalten, aufgeschrieben und nachzulesen in "Gelächter von außen", dem autobiographischen Werk von Oskar Maria Graf, in dem der Schriftsteller keineswegs immer zur reinen Freude des Malers, deren gemeinsame Wasserburger Zeit beschrieben hat.
Wähmann, der Hüne aus der Mark Brandenburg, der zeit seines Lebens nicht bayrisch sprach, in seiner Art und seinem kulturellen Bemühen jedoch mehr der Vorstellung eines Bayern entsprach als mancher, der hier geboren ist, ließ sich am Rande des Staudhamer Sees nieder. Er, der als Matrose bereits die halbe Welt bereist hatte, begnügte sich bald mit der Wasserburger Silhouette und später mit der Ansicht des Moorsees. Sein Radius schien in den letzten Jahren, da er das Haus kaum mehr verlassen konnte, immer kleiner zu werden. In Wirklichkeit jedoch besaß er ein gutes Gedächtnis und war im Gespräch der Gegenwart bis zuletzt aufgeschlossen.
Durch die Freundschaft mit Oskar Maria Graf war er in den politischen Strudel der dreißiger Jahre geraten. So wurde er als Leidtragender zu einem Zeugen des Jahrhunderts. Sein historisches Wissen reicht aus eigenem Erleben zurück bis vor 1914.
Was bleibt, sind die Bilder des Malers, Porträts sowie zeigeschichtliche Zeugnisse dieser Landschaft. Seine Verdienste um das Wasserburger Heimatmuseum werden bald vergessen sein. Es war seine Umsicht, dem das Haus einen Teil seiner reichen Kistlersammlung verdankt. Wähmann hatte mit einem Gespür für historisches Gut früh damit begonnen, diese Art Zeugnisse der Allgemeinheit zu erhalten.
Hier ist, ohne die Absicht, dem Verstorbenen eine Lobrede zu halten, festzustellen, daß der Maler und Mensch Karl Wähmann zu den Einwanderern zählt, die das Land bereichert haben.
Kennzeichnend für dieses Leben war der Humor, das Allotria, "Gott im Himmel hat es ihm verliehen", schrieb Peter Scher einmal. Im "Heimatfeuilleton" am Wochenende werden wir die Freunde des Karl Wähmann, Peter Scher und Alfred Kubin, über den letzten aus ihrem Kreis berichten lassen. Es sind Texte, Zeichnungen und Wiedergaben aus deren Nachlaß."
(Hans Heyn, Oberbayerisches Volksblatt, September 1976).

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Foto: Foto-Archiv Gailer

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