"Der Kunstverein Rosenheim hat am Freitag mit dem Maler Karl August Arnold, der im Alter von 92 Jahren starb, eines seiner ältesten Mitglieder verloren. "Seine unermüdliche Arbeitsfreude währte bis ins hohe Alter", so war es gestern in der Todesanzeige zu lesen. Von dieser Schaffenslust bekamen auch 1978 die Besucher der Jubiläumsschau auf Herrenchiemsee eine Vorstellung.
Der Maler, der einmal, vor mehr als einem halben Jahrhundert, bei den "Frauenwörthern" einen Sturm ausgelöst hatte, weil er mit seinen Bildern von einer Chiemseeinsel zu einer anderen überwechselte, besaß auf Herrenchiemsee ein gewisses Privileg. Arnold stellte dort zusammen mit dem Graphiker Schellhorn im Bibliotheksaal des alten Schlosses von 1920 bis 1940 alljährlich aus.
Der aus Steinbach in Baden stammende Landschafter studierte ursprünglich in Straßburg Germanistik, ehe er an der Münchner Akademie Zügelschüler wurde. Er kam 1920 nach Endorf und lebte seit 1961 zurückgezogen in Rosenheim. Sein künstlerischer Nachlaß besitzt zwei Schwerpunkte. Arnold hielt den Bau der Autobahn München-Salzburg in einer Reihe von Aquarellen fest, die historische Bedeutung haben. Dann gibt es Zeichnungen und wiederum Aquarelle, in denen er die Impression des Augenblicks einbringt, so daß das reale Motiv eine Steigerung erfährt und über Tag und Jahr hinaus Gültigkeit behält. Dazu zählen Zeichenskizzen von von heimkehrenden Arbeitern auf dem Chiemsee oder ein Ochsenfuhrwerk, das in einem Winterwald Mühe hat, voranzukommen. In solchen Blättern überliefert der Maler Geschichte gewordene Zeit und die Blüte seines eigenen Schaffens."
(Hans Heyn, Oberbayerisches Volksblatt, November 1980).

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