Wenig nur muss man über die Anerkennung sprechen, die dem Künstler Josef Wopfner zuteilgeworden ist. Seine Auszeichnungen sind zahllos, reichen vom Bayerischen Michaelsorden, weiteren Ausstellungsmedaillen über die Ernennung zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Schwaz und der Gemeinde Frauenchiemsee bis hin zur Ehrenmitgliedschaft in der Münchner Akademie und zum Titularprofessor. Selbst ganze Straßenzüge erhielten seinen Namen.
Die aber wohl bedeutendste Auszeichnung erhielt Wopfner aber nicht von einem Ausstellungsgremium oder einer anderen höheren Instanz, sondern von seinen Künstlerkollegen. „Inselkönig“ nannte man ihn, da er seit dem ersten Mal, als er den Chiemsee für sich entdeckt hatte, seine Sommermonate stets auf der Fraueninsel verbracht hatte. Dort war er nach kürzester Zeit so verwurzelt, dass selbst die Insulaner ihn unter den vielen Sommerfrischlern, die den Chiemsee Jahr für Jahr belagerten, in ihrer Mitte akzeptiert und zu schätzen gelernt haben.
Frühmorgens brach er mit den Fischern auf, war als stummer Beobachter unmittelbar an ihrem Tagwerk beteiligt und hielt die Eindrücke in seinen zahlreichen Skizzenbüchern fest. Es sind stimmungsvolle, intime Einblicke in eine vergangene Welt, die uns seine Werke gewähren. Die silbergrauen Grundtöne, die vielen Arbeiten Wopfners zugrunde liegen, belegen seine Nähe zu Camille Corots Paysage intime. Angereichert durch reizvolle Farbakzente heben sich eindrucksvolle Stimmungen von der Leinwand.