"Vor etwa 6 Jahren wurden mir durch einen reinen Zufall einige Bilder eines Malers mit Namen Carl Bolze gezeigt. Ich war von der Ausdruckskraft der Gemälde begeistert, obwohl weder mir noch den mir bekannten Fachleuten der Name eine Begriff war. Meine Neugier wurde durch die wenig informativen Artikel in den Fachlexika eher noch geweckt. Je mehr Bilder ich von Bolze zu sehen bekam, um so unverständlicher war es mir, daß dieser Maler bis heute unbekannt blieb. Nach mehrjährigen Arbeiten ist es mir schließlich gelungen, den wesentlichen Teil der noch vorhandenen Bilder, von denen sich glücklicherweise der Großteil in den Händen der weitverzweigten Nachkommenschaft Bolzes befand, aufzuspüren. Auch entdeckte ich bei meinen Nachforschungen, daß sich zwei sehr gute Bilder in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung befinden, die erst vor wenigen Jahren dem Museum geschenkt wurden.
Allmählich reifte in mir der Entschluß, die Arbeiten dieses Malers den interessierten Sammlerkreisen und Freunden der Münchner Malerei des 19. Jahrhunderts durch ein Werkverzeichnis bekannt zu machen (...)
Es wäre mir eine besondere Freude, wenn es mit diesem Oeuvreverzeichnis gelingen würde, die Aufmerksamkeit auf das Lebenswerk eines Mannes zu lenken, der zu seinen Lebzeiten nie die Anerkennung fand, die ihm seiner künstlerischen Bedeutung nach zugestanden hätte. Bolze gehört absolut durch seine Art der Landschaftsmalerei zur Münchner Schule."
(Hans P. Defregger, Carl Bolze, Ein unbekannter Maler der Münchner Schule, Verlag Hans P. Defregger München, 1984, S. 5f.)

Foto: Karl Lützel, kgl. b. Hofphotograph, München.