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Ihr süddeutsches Auktionshaus für den Kauf und Verkauf von Anton Kerschbaumer

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Anton Kerschbaumer1885 Rosenheim - 1931 Berlin

"Als Zehnjähriger äußert der Bub erstmals den Wunsch Maler zu werden. Sein Weg führt ihn dann trotz familiärer Widerstände an die Münchner Akademie, wo er auch den Wasserburger Maler Otto Geigenberger kennenlernt. Wie absolut der Wunsch ist, nur Maler zu sein, äußert sich dann in der Entscheidung nach Abschluß des Studiums, das ihn befähigt, als Lehrer in den Staatsdienst einzutreten. Anton Kerschbaumer wird freischaffender Maler, den es 1908 nach Berlin zieht, wo ihn Corinth lockt. Charakteristisch ist fortan für ihn, daß er eine Verbindung zu wahlverwandten Modernen hält, mit Ensor, Schmidt-Rottluff und vor allem mit Erich Heckel befreundet war, jedoch keiner Gruppe, auch nicht der "Brücke", beitritt, die ihn stilistisch fixieren könnte.
Kennzeichnend ist ferner die Fähigkeit, stundenlang beobachten zu können. 1910 steht in seinem Tagebuch: "Mit der Landschaft muß man schlafen gehen, mit dem Flusse gleiten, mit der Brücke über das Wasser springen" (...)
Wenn es in der deutschen Kunstgeschichte den Begriff der "Fauves" gäbe, müßte Kerschbaumer zu diesen "Wilden" gezählt werden. Denn, was er zu Beginn der zwanziger Jahre während der Sommermonate am Chiemsee schuf, war in der expressiven Dynamik der Bildform nicht nur damals revolutionär. Beckmann malte erst zehn Jahre später bei Gstadt, jedoch, wohl niemand hat seither mehr diese Landschaft so explosiv als Ausdruck einer inneren Empfindung vermittelt wie Kerschbaumer. Der Freund Otto Geigenberger, ein Impressionist, drückt einmal vor Kerschbaumers Bildern seine Überraschung aus: "Ja, da muß man ja denken", denn da ist der Verzicht auf illusionistische Oberflächeneffekte.
Kerschbaumer wohnte in Gstadt beim Huberbauern, wo sich auch Hiasl Maier-Erding einquartiert hatte. Beide Maler treten zeitgleich auf, es gibt jedoch keine Kontakte. Sie gehören stilistisch zwei verschiedenen Welten an ...
Es sind gerade 60 Jahre her, daß die Huberin von Gstadt vor den Bildern Anton Kerschbaumers urteilte: "Das sind komische Bilder, in die wird man ja hineingezogen." Die Bäuerin hatte damals etwas vom Wesenhaften des Malers erfaßt: das Dynamische, das sein gesamtes Werk kennzeichnet."
(Hans Heyn, Oberbayerisches Volksblatt, 1.3.1982).

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Foto: Konstanze Wetzel-Kerschbaumer, Anton Kerschbaumer 1885-1931, Hirmer Verlag München, 1994, Abb. S. 27.

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