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Klaus Fußmann (1938 Velbert)
„Einer der bedeutendsten Vertreter figurativer Malerei in Deutschland“


„Keine Tinte ist so blau wie der Rittersporn und kein Feuer so rot wie die Geranie.“
Für den in Velbert geborenen Künstler Klaus Fußmann „sind die Farben der Blumen mit nichts zu vergleichen“. Dies bezeugen auch seine Werke, die reinsten Farbfeuerwerken gleichkommen und immer in der entsprechenden Jahreszeit und damit der Blütezeit seines jeweiligen „Modells“ entstehen. Dahlien, Mohn, Astern oder Margeriten – sie stammen alle aus seinem eigenen Garten in Gelting an der Ostsee.

Fußmanns künstlerischer Blick ruht auf der Natur und der Schöpfung. Sie ist es, die ihn fasziniert und inspiriert. In einer Zeit, in der die klassische Landschaftsmalerei in der Kunst schon lange als überwunden galt, kehrt Fußmann ganz selbstverständlich zu dieser zurück und lässt sie in seiner eigenen unverwechselbaren Ausdrucksweise wieder aufleben. Seine Malerei wandelt an der Schnittstelle zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Große, abstrakte Farbflächen setzen sich zu einem figurativen Motiv zusammen. „Auf der einen Seite subjektive Maler-Realität, auf der anderen prachtvoll genial schöpferische Natur. Gänsehautverdächtig“, beschrieb es der Kunsthistoriker Michael Marks.

Ganz entscheidend für Fußmann ist das Malmaterial, das die Wirkung jeden Werkes bestimmt. Arbeiten in Öl sind von einer starken Pastosität geprägt – von dicken, raumgreifenden Farbschichten, die die Gemälde zu einem haptischen, dreidimensionalen Erlebnis führen. Fußmanns Ölbilder sind wild, gestisch und stehen dadurch in einem starken Kontrast zur Leichtigkeit seiner zart fließenden Aquarelle, die zurückhaltend leise durch ihre reine Präsenz wirken. Diese stehen ganz in der Tradition Emil Noldes (1867-1956). Im grafischen Bereich hat der Künstler den Linolschnitt für sich entdeckt, der für ihn durch das 30 bis 40-malige Anmischen der Farben für seine intensiv leuchtenden Farbflächen eine spannende künstlerische Herausforderung darstellt.

Zahlreiche Werke von Klaus Fußmann finden sich in Museen und Sammlungen wie in der Pinakothek der Moderne in München oder dem Museum Moderner Kunst in Frankfurt wieder. Er gilt als „einer der bedeutendsten Vertreter figurativer Malerei in Deutschland“ (Museum am Ostwall, Dortmund). In Kooperation mit dem NDR erschien 2018 der einstündige Dokumentarfilm „Es ist Zeit: Der Maler Klaus Fußmann“.


Franz E. Gailer